Was, wenn der Strom mal für eine Weile ausfällt? Oder wie kann ich an Strom gelangen, wenn gerade keine Steckdose in der Nähe ist? Oft benötigt man im freien Gelände Energie, um das eine oder andere elektrische Hilfsgerät in Betrieb zu nehmen. Auf einem Anhänger mitgeführt kann ein Zapfwellengenerator hier für Energie-Sicherheit sorgen.
Mit dieser kleinen Übersicht, klären wir die wichtigsten Fragen, wie die Pro und Contras, die Zuverlässigkeit und den Einsatz eines Zapfwellengenerators. Informieren Sie sich hier, ob ein Zapfwellengenerator für eine alternative Stromerzeugung für Sie und Ihre Belange in Frage kommt.
Was genau ist ein Zapfwellengenerator, wie funktioniert er und wo wird er eingesetzt
Mit antreibender Bewegungsenergie durch einen Dieselmotor erzeugt ein Zapfenwellengenerator elektrische Energie. Er „zapft“ sozusagen stromfremde Energie ab, um diese in Strom umzuwandeln. In der Regel wird ein Zapfwellengenerator durch einen Dieselmotor eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs, wie einem Traktor oder einem Schlepper, über eine vorhandene Zapfwelle gespeist.
Seinen hauptsächlichen Einsatz hat ein Zapfwellengenerator in der Forst- oder Landwirtschaft und kommt in seiner Anwendung einem Notstromaggregat gleich. Im Gegensatz zu einem Notstromaggregat ist er relativ preisgünstig und hat den Vorteil der Mobilität. Durch die Ausstattung mit einer Isolationsüberwachung, kann der Zapfwellengenerator überall eingesetzt werden, ohne dass ein zusätzlicher Erdungsspieß benötigt wird. Aufgrund eines eventuell vorhandenen Betriebswahlschalters kann diese Generatoren-Art für den Feldbetrieb oder für den Hausbetrieb eingestellt werden. Aber bitte aufpassen: Nicht alle Zapfwellengeneratoren verfügen über diesen Betriebswahlschalter. Die Wartung und die dadurch anfallenden Wartungskosten, halten sich bei einem Zapfwellengenerator ebenfalls in Grenzen. Mehr als anfallende Ölwechsel und hin und wieder mal ein Probelauf, wenn er länger nicht benutzt wird, sind nicht von Nöten.
Wie sicher ist ein Zapfwellengenerator? Kann man sich auf ihn verlassen?
Darf man den zugänglichen Berichten Glauben schenken, dann lässt die Sicherheit von Zapfwellengeneratoren zu wünschen übrig. Von Schäden an Maschinen ist hier zu lesen. Oder gar von Gefahr für Mensch und Tier. Da es sich bei einem Zapfwellengenerator um ein stromerzeugendes Gerät handelt, ist hier sicherlich mit besonderer Sorgfalt und erhöhter Vorsicht vorzugehen. Bei Beachtung aller Vorsichtsmaßnahmen und eine gute Sicherheitsausstattung des Generators, steht einem kurzzeitigen Einsatz dieses Stromerzeugers nichts im Wege. Lassen Sie sich jedoch auf jeden Fall in einem Fachhandel beraten, bevor Sie Ihren neuen Zapfwellengenerator in Gebrauch nehmen.
Zapfwellengenerator vs. Notstromaggregat – Die Vorteile auf einem Blick
- Kein extra Kraftstoffverbrauch
- Günstiger in der Anschaffung als Diesel- oder Benzin Notstromaggregate
- Geringerer Wartungsaufwand und dadurch geringere Kosten
- Per Anhängerkupplung als „Mitläufer“ leicht transportabel und dadurch nicht ortsgebunden
- Vielseitig einsetzbar in Land- und Forstwirtschaft, beim Katastrophenschutz und Feuerwehr
- Erdung erfolgt über einen Kreuzerder
Langsamläufer oder Schnellläufer ? Welcher Zapfwellengenerator ist besser?
Ob Sie sich für einen Zapfwellengenerator in der Ausführung „Langsamläufer“ oder für einen sogenannten „Schnellläufer“ entscheiden, liegt ganz allein in Ihrem Ermessen.
Im Gegensatz zum Schnellläufer, der gute 3000 U/min aufweist, ist der Langsamläufer um ein vielfaches geräuschärmer. Die „nur“ 1500 U/min, machen hier schon einiges aus und der Lärmpegel wird deutlich gesenkt. Obendrein ist dieser auch für den Dauergebrauch über einen längeren Zeitraum besser geeignet. Erwiesenermaßen weist der Langsamläufer unter anderem auch eine höhere Langlebigkeit als der Schnellläufer auf, was sich allerdings in den höheren Anschaffungskosten niederschlägt.
Was muss ich beim Kauf eines Zapfwellengenerators beachten?
Die wichtigste Voraussetzung für die Anschaffung eines Zapfwellengenerators ist das Vorhandensein eines entsprechenden Diesel Fahrzeuges. Prüfen Sie im Vorfeld, ob Ihr Schlepper oder Traktor für den Antrieb eines Zapfwellengenerators geeignet ist.
Wenn dem so ist, müssen die Leistungen beider Maschinen kompatibel sein. Das heißt die gewünschte Leistung des Zapfwellengenerators darf die Leistung des „Stromgebers“ nicht übersteigen. Je höher die PS Leistung Ihres Fahrzeuges, desto höher kann die Leistung des Generators ausfallen. Wie Sie diese Relation ermitteln können ist mehr als einfach.
Sie nehmen die gewünschte kVA Leistung des Generators x 2,5 und erhalten somit die benötigte PS Leistung Ihres „Stromgebers“.
Hier ein Rechenbeispiel zur Veranschaulichung:
40 kVA (Generator) x 2,5 = 100 PS (benötigte Leistung des Fahrzeugs)
Mit dieser einfachen Formel werden Ihr Generator und Ihr Fahrzeug perfekt mit einander harmonieren.
Achten Sie bitte auf eine entsprechende Sicherheitsausstattung des Generators. Vor Allem die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Ausstaffierung sollte zwingend vorhanden sein. Hierzu gehören die Isolationsüberwachung, der Frequenz- und Ampermesser, der Thermoschutzschalter, ein FI-Schutzschalter, sowie ein Voltmeter und die Spannungs- und Frequenzüberwachung.
Ist für den Betrieb des Zapfwellengenerators ein Erdungskabel erforderlich, muss dieses auch unbedingt im Lieferumfang enthalten sein.
Wichtig ist das vorhanden sein eines Sicherungsautomaten im Zapfwellengenerator. Dieser schaltet den Generator bei Überlastung automatisch ab.
Bei häufigem Standortwechsel des Generators, spielt sicherlich auch das vorhandene Eigengewicht eine Rolle für die Anschaffung. In der Regel kann man sagen, dass das Eigengewicht mit gewünschten Leistung steigt. Je leichter der Generator, desto einfacher ist er zu transportieren, aber desto geringer ist auch die Leistung. Von Vorteil sind dementsprechend auch vorhandene Räder am Generator.
Beachten Sie bitte immer und unbedingt die beigefügten Bedienungsanleitungen! Denn nur so kann ein langlebiger und sicherer Einsatz Ihres Zapfwellengenerators gewährleistet werden.
Qualitativ hochwertige Zapfwellengeneratoren bewegen sich sicherlich im höheren Preisniveau, aber dies sollte Ihnen Ihre Sicherheit und die Zuverlässigkeit wert sein.
Handelt es sich für Sie um Ihren ersten Stromerzeuger dieser Art und Sie noch nicht vertraut mit seinem Umgang, dann lassen Sie sich unbedingt im Fachhandel ausgiebig beraten! Und scheuen Sie sich nicht zu fragen, wenn etwas unklar ist. Es gibt keine überflüssige Frage, wenn es sich um die Sicherheit und den gefahrlosen Einsatz eines Zapfwellengenerators handelt.
Wo Sie Ihren Zapfwellengenerator kaufen können
- Fachhandel für Landwirtschaft vor Ort
- Amazon
- Ebay
Bekannte Hersteller von Zapfwellengeneratoren
- Endress
- Schneeberger
- Erich Hartner
- Feeser
Vergleich verschiedener Zapfwellengeneratoren
Der ZG 100/3 TR Zapfwellengenerator verfügt über 1500 Umdrehungen pro Minute und ist uneingeschränkt für einen Dauereinsatz konzipiert. Der stromgebende Traktor muss über eine Leistung von 25 PS verfügen und der Generator erzeugt 10,0 kVA bzw. 8,0 kW. Bei einem Eigengewicht von 170 kg ist dieser Generator mit verschleißfreien Bürsten, einem Voltmeter, einer Frequenzanzeige und einer Isolationsüberwachung. Außerdem ist ein Sicherungsautomat verbaut, der für eine Abschaltung bei Überlastung sorge. Ein Umschalter für den Haus- und Feldbetrieb ist ebenfalls vorhanden.
Der Zapfwellengenerator ZG 15/3 TR mit ebenfalls 1500 Umdrehungen pro Minute weist ein Eigengewicht von 180 kg auf und ist auf eine Leistung von 15,0 kVA ausgelegt. Die Ausstattung entspricht dem Umfang des ZG 100/3 TR. Zum Betrieb wird ein 40 PS starker Dieselmotor eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs benötigt.
Der ZG 200/3 TR benötigt als Energiequelle einen Motor mit einer Leistung von PS 50. Die Dauerleistung beträgt bei dieser Ausführung 20,0 kVA und mit einem Eigengewicht von 230 kg ist dieser Generator schon um einiges gewichtiger als die bereits genannten Generatoren. Auch hier ist die Standardausstattung identisch.
Beim ZG 300/3 TR ist wichtig zu beachten, dass dieser Zapfwellengenerator nur für Hausbetrieb geeignet ist. Mit einem Eigengewicht von gut 240 kg erzeugt dieser Generator 30 kVA im Dauerbetrieb und benötigt zur Speisung einen Motor mit mindestens 75 PS Leistung. Auch entspricht die Ausstattung dem bereits oben erwähnten Standard.
Nun konnten Sie sich einen kleinen Überblick über die Stromerzeugung mit Ihrem neuen Zapfwellengenerator verschaffen. Ist es nicht ein beruhigendes Gefühl, im Ernstfall gewappnet zu sein? Mit einem Zapfwellengenerator in der Garage kann Ihnen nichts passieren und der nächste Stromausfall beschert Ihnen keine grauen Haare mehr.